NACHHALTIGKEITSREPORTING

ist Pflicht

Unternehmen, Banken und Versicherungen in Europa sollen verantwortungsvoller und nachhaltiger handeln. Die EU hat diesen Prozess mit der 2017 in Kraft getretenen CSR-Berichtspflicht für große börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten angeschoben. Die Richtlinie sorgt für eine höhere Transparenz der Geschäftsabläufe und vereinheitlicht Verfahrensweisen europaweit.

Ziel der Richtlinie ist es, die Transparenz über ökologische und soziale Aspekte von Unternehmen in der EU zu erhöhen. Dabei geht es um Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Die Berichterstattung wird künftig zu mehr Informationen für Dritte führen, aber auch zu Anreizen für die Unternehmen, sich noch mehr als bisher mit Fragen wie sozialen und ökologischen Belangen, Menschenrechten, Korruptionsbekämpfung etc. zu beschäftigen. Sollte ein betroffenes Unternehmen keine klare CSR-Strategie verfolgen, so muss es erläutern, warum dies so ist. In Ausnahmesituationen kann von einem Bericht abgesehen werden, z. B. aus Gründen des Wettbewerbs. Eine Erklärung der Umstände muss zwingend erfolgen.

Die Studie „Deutsche Unternehmen vor der CSR-Berichtspflicht – Monitoring zur nichtfinanziellen Berichterstattung“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung und der Unternehmensinitiative Future zeigt, dass viele Unternehmen in Sachen Berichtsaktivität stark zulegen müssen. Von der CSR-Berichtspflicht betroffen sind rund 520 Unternehmen in Deutschland – knapp die Hälfte davon Banken. Rund zwei Drittel von ihnen integrieren in ihren Lageberichten bislang lediglich sogenannte „nichtfinanzielle“ Aspekte. In dieser Form werden – wenn überhaupt – nur in Ansätzen Angaben zu den von der CSR-Berichtspflicht geforderten Punkten gemacht. Es sind also große Leerstellen zu füllen.

Die gesellschaftliche Bedeutung von CSR und Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Glaubwürdige und transparente CSR-Kommunikation bietet die Chance, mit Stakeholdern in Dialog zu treten und neue Kommunikationsanlässe zu schaffen. Um alle relevanten Anspruchsgruppen zu erreichen, empfiehlt sich der Einsatz von Online-Berichten und Social Media. Unternehmen positionieren sich in der Branche, bei Mitarbeitern, Kapitalgebern, Kunden und der Öffentlichkeit.

Mit dem CSR-Bericht können Botschaften zielgruppengerecht platziert und so Wettbewerbsvorteile erzielt werden. Die Richtlinie lässt dabei offen, in welcher Form die Berichterstattung erfolgen muss (bspw. innerhalb des Geschäftsberichts). Das Wichtigste: eine klare Strategie.